Als Schicksal werden Erlebnisse bezeichnet, die im Leben eines Menschen eine Wende auslösen. Der Begriff ist meist negativ besetzt, da mit einem Schicksalsschlag häufig ein Verlust oder das Scheitern eines Projektes zum Ausdruck gebracht wird. Positive Entwicklungen werden hingegen oft als Fügung oder Glück bezeichnet.

Im Grunde ist der Begriff des Schicksals mit dem des Karmas vergleichbar. Beides kann als angenehm oder herausfordernd wahrgenommen werden. Der Unterschied ist in der Herkunft zu finden. Während das Karma eine Folge von eigenen Handlungen und damit einen Kreislauf von Wirkung & Ursache darstellt, ist das Schicksal ein plötzliches und unerwartetes Ereignis quasi aus dem Nichts.

Die Annahme, dass eine höhere Macht Einfluss auf die irdischen Entwicklungen nimmt, findet sich im Erleben von schicksalhaften Ereignissen wieder. Die Erfüllung der eigenen Lebensaufgaben tritt in den Hintergrund und wird abgelöst durch die Wirkung einer unsichtbaren Kraft. Dennoch gibt es auch die Theorie, dass ein Schicksal nötig ist, um das Karma zu erfüllen.

Letztlich kann das Schicksal ein Teil des Karma sein. Die Trennung beider Begriffe ist nicht immer so einfach möglich. Vielmehr hängt es von den Ansichtsweisen und Interpretationen des Einzelnen ab .

In den Hintergrund rückt dabei zuweilen, dass eine Lebenssituation oder die ungeplante Veränderung des Lebensweges nicht immer nachteilig ist. Ein Gewinn oder ein Leben im Luxus sind ebenfalls schicksalhafte Entwicklungen. Aus den Lebensereignissen lernen wir und entwickeln uns weiter. Sie sind wichtig für den Aufbau eigener Kompetenzen.

Bei einer genauen Betrachtung teilen viele Menschen ein Schicksal. Gleichzeitig fühlen sie sich oft allein mit ihrer Lebenssituation und glauben, dass ihr Leben dadurch schwieriger zu bewältigen ist, als das der Mitmenschen. Die Einstellung zu den Entwicklungen des Lebens sind folglich ein wesentlicher Aspekt bei der Betrachtung des Begriffs.